1 Einführung - Warum du dich mit Wahrscheinlichkeiten unbedingt beschäftigen solltest…

Kognitive Neurowissenschaftler bezeichnen das Gehirn gerne als “Vorhersagemaschine”. Vorhersagen ist demnach allgegenwärtig und wesentliche Funktion des Gehirns. Dabei werden Vorhersagen vor allem dann bewusst, wenn sie nicht eintreffen. Stelle dir zum Beispiel vor, du spielst Tischtennis. Solange der Ball von der Platte wegspringt, wie vorhergesagt, wird dir nicht bewusst, dass du deinen Schläger schon lange, bevor der Ball auf selbigen auftrifft, in Position gebracht hast. Aber wehe auf der Platte liegt ein kleines, unbemerktes Steinchen! Dieses kleine Steinchen macht uns bewusst, dass wir nicht darauf reagieren, wo der Ball ist - das könnten wir gar nicht, die uns bleibende Zeit ist viel zu kurz - , sondern darauf, wohin der Ball unserer Vorhersage zufolge fliegen wird!

So eine Vorhersagemaschine ist für sehr viele Situationen natürlich äußerst praktisch. Sie erleichtert uns den Alltag ungemein. Auch Zukunftsplanungen lassen sich mit ihr machen. Doch wie gut sind wir eigentlich im Vorhersagen?

Bei genauerer Betrachtung müssen wir feststellen, dass wir kaum etwas mit absoluter Sicherheit vorhersagen können. Oft hilft es aber, zumindest über die Wahrscheinlichkeit, mit der ein bestimmtes Ereignis eintritt, gut Bescheid zu wissen. Wie gut wir im Umgang mit solchen Wahrscheinlichkeiten sind, ist also nicht unerheblich! Bedauerlicher Weise müssen wir feststellen, dass wir dabei unter bestimmten Bedingungen recht fehleranfällig zu sein scheinen. Die Psychologie spricht hier auch vom Wahrscheinlichkeitsidioten….

Wie es um deine Wahrscheinlichkeitseinschätzung bestellt ist, kannst du an den folgenden drei kleinen Aufgaben ausprobieren:

Du bist von den Ergebnissen überrascht? Dann sei gespannt auf mehr.